Fachmodul – 4D Assessment
Referent: Dr. Christian Leonhardt
Referent: Dr. Christian Leonhardt
Während die statische Datenerhebung eine essenzielle Grundlage für die Behandlungsplanung bildet, wird eine vollständige funktionelle Analyse erst durch die Integration von Bewegungsdaten möglich. Dieses Modul führt die Diagnostik in die vierte Dimension (4D Assessment) und ergänzt die bisher erfassten intraoralen, extraoralen und Gesichts-Scans um dynamische Informationen. Durch modernste Jaw-Tracking-Technologien und videobasierte Bewegungsanalysen wird ein präzises Verständnis der funktionellen Abläufe geschaffen, das eine präzisere Diagnostik und zielgerichtete Therapieplanung ermöglicht.
In der traditionellen Zahnmedizin wurde die Funktion oft indirekt über statische Modelle interpretiert. Die moderne digitale Diagnostik erlaubt es, Bewegungen in Echtzeit zu erfassen und zu analysieren. Das 4D Assessment kombiniert die zuvor erfassten statischen Daten mit dynamischen Kieferbewegungsanalysen, um eine vollständige Funktionsdiagnostik zu ermöglichen.
Wie auch in den vorherigen Modulen werden die eingesetzten Technologien nicht nur auf ihre Präzision und klinische Relevanz hin geprüft, sondern auch wirtschaftlich und wissenschaftlich bewertet. Eine Marktanalyse der führenden Jaw-Tracking-Systeme und Videodokumentationsmethoden liefert praxisnahe Entscheidungshilfen für den gezielten Einsatz in der zahnmedizinischen Diagnostik.
Kieferbewegungen sind individuell und komplex. Dieses Modul vermittelt die Grundlagen der Funktionsanalyse und zeigt, wie moderne Jaw-Tracking-Systeme Bewegungsdaten erfassen und auswerten. Neben den technischen Aspekten und Protokollen werden die führenden Systeme im Markt verglichen und deren wissenschaftliche Evidenz kritisch betrachtet.
Zusätzlich zu den reinen Bewegungsdaten liefert die videobasierte Analyse wertvolle diagnostische Informationen über funktionelle Abläufe, Haltungsmuster und assoziierte Muskelaktivitäten. Standardisierte extraorale Videoprotokolle, Kamera-Marktanalysen und digitale Nachbearbeitungsmethoden werden in diesem Modul behandelt, um eine visuell gestützte Diagnostik in den klinischen Alltag zu integrieren.
Die Bestimmung der zentrischen Relation (CR) war lange ein umstrittenes Thema in der Zahnmedizin. Durch moderne Jaw-Tracking-Technologien lassen sich alte Theorien mit neuer Präzision überprüfen und besser verstehen. Dieses Modul gibt einen wissenschaftlich fundierten Überblick über die aktuelle Definition, deren klinische Relevanz und den Einfluss digitaler Diagnostik auf die praktische Anwendung.
Mit der Integration der Bewegungsdaten schließt sich der Kreis der digitalen Diagnostik. Dieses Modul zeigt, wie die Daten aus statischer (2D/3D) und dynamischer (4D) Erfassung zusammengeführt werden, um eine vollständige funktionelle Analyse zu ermöglichen. Die Kombination aller erhobenen Informationen bildet die Grundlage für präzise Diagnosen, evidenzbasierte Therapieentscheidungen und eine vollständig digitale Behandlungsplanung.
Dieses Modul schließt das diagnostische Fundament ab und ermöglicht eine vollständig digitalisierte, bewegungsbasierte Analyse der oralen Funktion. Der nächste logische Schritt ist die Umsetzung dieser Daten in eine individuelle, patientenspezifische Therapieplanung, die sowohl funktionelle als auch ästhetische Aspekte berücksichtigt. Mit diesem Wissen ausgestattet, kann die Zahnmedizin der Zukunft minimalinvasiver, effizienter und langfristig stabiler gestaltet werden.