Fachmodul - Design
Referenten: ZTM Fatih Birinci und ZTM Bastian Wagner
Referenten: ZTM Fatih Birinci und ZTM Bastian Wagner
Mit der vollständigen Erhebung statischer und dynamischer Patientendaten aus den vorangegangenen Modulen ist die Grundlage für eine präzise, digital gestützte Behandlungsplanung gelegt. In diesem Modul wird das erfasste Datenmaterial erstmals in einen vollständig digitalen Workflow überführt – vom diagnostischen Avatar über die funktionelle und ästhetische Simulation bis hin zur prothetischen Umsetzung. Die CAD/CAM-Technologie spielt dabei eine zentrale Rolle, indem sie eine effiziente, präzise und interdisziplinär kompatible Verarbeitung der Daten ermöglicht.
Digitale Fertigungstechniken haben die moderne Zahnmedizin revolutioniert. Dieses Modul vermittelt die Grundlagen der CAD/CAM-Technologie und beleuchtet ihre interdisziplinäre Bedeutung für Zahnärzte, Zahntechniker und andere Fachbereiche. Der Fokus liegt auf der Integration von Planungsdaten in die digitale Fertigung, um eine präzise und vorhersehbare Umsetzung zu gewährleisten.
Die in den vorherigen Modulen erhobenen Daten – intraorale und extraorale Scans, Fotodokumentationen, funktionelle Bewegungsanalysen – werden nun zusammengeführt und in einen digitalen Patienten-Avatar integriert. Dieses Modul zeigt, wie aus fragmentierten Einzeldaten ein vollständiges virtuelles Modell entsteht, das als Basis für eine umfassende Behandlungsplanung dient.
Eine ästhetische Planung beginnt traditionell mit einer zweidimensionalen Analyse. In diesem Modul wird gezeigt, wie diese 2D-Planung in ein dreidimensionales Set-up überführt wird, um eine harmonische, patientenspezifische Zahngestaltung zu ermöglichen. Aspekte der Lippendynamik, der Lachlinie und der Gesichtsästhetik werden in die digitale Planung integriert.
Die Bewegung spielt eine entscheidende Rolle in der Langzeitstabilität einer prothetischen Rekonstruktion. Die im vorherigen Modul erfassten 4D-Daten (Bewegungsmuster, funktionelle Abläufe) werden nun in die 3D-Aufstellung übertragen. Dadurch entsteht eine funktionell validierte digitale Planung, die individuelle Kieferbewegungen berücksichtigt und das Risiko von Fehlbelastungen minimiert.
Eine erfolgreiche Therapieplanung berücksichtigt nicht nur funktionelle Aspekte, sondern auch die ästhetische Harmonie des Gesichts. Dieses Modul vermittelt die Prinzipien des Facially Generated Treatment Planning (FGTP) und kombiniert diese mit funktionellen Parametern. Die Rolle der zentrischen Relation, der Unterkieferhöhe und der individuellen Gesichtsproportionen wird detailliert erläutert, um ein ästhetisch und funktionell optimiertes Design zu entwickeln.
Ästhetik ist mehr als nur subjektive Wahrnehmung – sie folgt klaren mathematischen und biologischen Prinzipien. Dieses Modul gibt einen wissenschaftlichen Überblick über die Bedeutung von Zahnformen, Proportionen und natürlichen Referenzpunkten. Dabei wird auch die interdisziplinäre Verbindung zur orofazialen Ästhetik hergestellt.
Schienen und Deprogrammer spielen eine essenzielle Rolle in der funktionellen Diagnostik und in der Vorbereitung auf definitive Rekonstruktionen. Dieses Modul zeigt, wie anhand der digitalen Planungsdaten individuelle Schienenkonzepte entwickelt und CAD/CAM-gestützt hergestellt werden können.
Abschließend werden verschiedene Restaurationsprotokolle vorgestellt – von additiven (mock-up-basierten) Ansätzen bis hin zu definitiven Versorgungen aus Keramik oder anderen Werkstoffen. Das Modul vermittelt die digitale Umsetzung von Einzelzahnrestaurationen, komplexen Rekonstruktionen und funktionellen Rehabilitationen im Rahmen eines vollständig digitalisierten Workflows.
Mit diesem Modul ist die vollständige digitale Behandlungsplanung abgeschlossen. Die theoretischen Konzepte werden nun in die klinische Praxis überführt. Im nächsten Schritt steht die Implementierung der digitalen Therapieplanung in den Behandlungsalltag im Fokus – von der Kommunikation mit dem Patienten bis zur praktischen Umsetzung der digitalen Designs in der zahnärztlichen Behandlung.